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Wie orientieren sich Pferde an unserem Verhalten? 

Diese Frage stellten sich einige deutsche Wissenschaftler. Pferde sind nun mal Fluchttiere und neigen daher natürlich dazu, in unbekannten Situationen eher vorsichtig zu sein und gegebenenfalls wegzulaufen. Allerdings gibt es aber Pferde, die „mutiger“ zu sein scheinen als andere. Woran liegt das?

Die Wissenschaftler fragten sich, ob dies an der Pferdrassen liegen könnte oder ob vielleicht der Mensch, der das Pferd führt, einen Einfluss auf das Verhalten des Pferdes in „bedrohlichen“ Situationen haben kann. Dabei kamen sie zu einem interessanten Ergebnis.  

Welchen Einfluss hat der Mensch auf sein Pferd? 

Den meisten von uns ist es schon von Kindesbeinen an beigebracht worden, im Umgang mit dem Pferd nur ja keine Angst zu haben, da sich diese auf das Pferd „übertragen“ würde.

Das ist in manchen Situationen gar nicht so einfach, schließlich muss man ja auch an die eigene Sicherheit denken. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, ob sich unsere Angst wirklich auf das Pferd überträgt und ob es für das Pferd einen Unterschied macht, ob wir versuchen, unsere Angst zu überspielen.  

Die Studie

Scheinbar ist es so, dass bereits nachgewiesen wurde, dass Hunde und Katzen ihr Verhalten nach dem des Menschen richten. Wie dies bei Pferden ist, war bisher noch nicht bekannt.

Um dies herauszufinden, ließen die Wissenschaftler 46 Pferde in Kontakt mit einem unbekannten Objekt kommen. Dazu teilten sie die Pferde in zwei Gruppen ein. Ein Wissenschaftler stand dann in der Mitte einer Testhalle und richtet seinen Blick und seine Stimme in Richtung des unbekannten Objekts. Die geschah für eine Gruppe mit einem positiven, für die andere mit einem negativen Ausdruck 

Anschließend wurden die Dauer der Position des Pferdes zum Wissenschaftler und zum Gegenstand, die Häufigkeit des Hinschauens und physischer Kontakt zum Wissenschaftler und Gegenstand analysiert.

Dabei stellt sich heraus, dass Pferde, denen mit einem positiven Ausdruck begegnet wurde, im Vergleich zu Pferden aus der Gruppe mit dem negativen Kontakt, mehr Zeit zwischen dem Wissenschaftler und dem Gegenstand verbrachten. 

Dies weist darauf hin, dass sie den Kontakt zum unbekannten Gegenstand weniger vermeiden. Die Pferde, denen mit einem negativen Ausdruck begegnet wurde, schauten häufiger in Richtung des unbekannten Gegenstands, was laut den Wissenschaftlern auf eine erhöhte Alarmbereitschaft hinweist.

Auch in Bezug auf die Rasse der Pferde gab es einen Unterschied: Vollblüter zeigten weniger an den Menschen gerichtetes Verhalten als Warmblüter und Ponys.  

Pferde orientieren sich an unserem Verhalten 

Die Wissenschaftler sind der Meinung, dass die Ergebnisse der Studie darauf hinweisen, dass Pferde auf unsere Emotionen reagieren, wenn wir uns unbekannten Objekten nähern. 

Das heißt für uns Menschen im Umkehrschluss, dass wir in Situationen, in denen sich das Pferd unsicher fühlt, mit gutem Beispiel vorangehen sollten, auch wenn uns das manchmal gar nicht so leicht fällt. Allerdings wissen die meisten Besitzer ja bereits aus eigener Erfahrung, dass man im Umgang mit Pferden meist viel mehr erreichen kann, wenn man positiv an die Dinge herangeht.

Im Grunde bestätigt diese Studie also nur, was viele von uns bereits wussten und erinnert uns noch einmal daran, wirklich auf einen positiven Umgang mit dem Pferd zu achten – vor allem wenn das Pferd Angst hat.  

Die Studie Social Referencing in the Domestic Horse wurde im Januar 2020 im Journal Animals veröffentlicht. https://www.mdpi.com/2076-2615/10/1/164/htm 

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Toller Artikel - Bitte haltet mich über weitere Beiträge am Laufenden!

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