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Weißt du, wie gut es deinem Pferd geht? 

Laut einer Studie französischer Verhaltenswissenschaftler aus dem Jahr 2014 kann es leicht sein, dass auch du Anzeichen von gesundheitlichen Problemen nicht wahrnimmstZudem wurde in der Studie festgestellt, dass im schlechtesten Fall diese Anzeichen sogar als Normalzustand angesehen werden. 

Wie geht es deinem Pferd? Sieht es gut aus? Okay, dann geh mal einen Schritt zurück, betrachte diesmal dein Pferd etwas länger und genauer. Französische Verhaltensexperten haben nämlich festgestellt, dass viele Besitzer Anzeichen von gesundheitlichen Problemen nicht sehen, oder noch schlimmer, diese Anzeichen für normal halten. 

Weshalb Pferdebesitzer gesundheitliche Probleme bei Pferden nicht erkennen 

Doch weshalb sehen Besitzer nicht, wie es ihrem Pferd wirklich geht? Dafür gibt es laut Clémence Lesimple, PhD, Wissenschaftlerin an der Universität Rennes, Frankreich, mehrere Gründe: Oft wissen Menschen nicht, wie man die Anzeichen von gesundheitlichen Problemen erkennt oder sie ignorieren sie einfach. Manchmal möchten die Pferdebesitzer den Zustand des Pferdes auch einfach nicht wahrhaben oder sie haben sich einfach damit abgefunden, dass es ihrem Pferd nicht gut geht. Man stumpft also gewissermaßen ab. 

Wie die Studie ablief

Es wurden für diese Studie 373 Reitpferde verschiedener Rassen in 26 Reitschulen in ganz Frankreich untersucht. Der Stallbesitzer bzw. die Hauptbezugsperson der Pferde musste einen Fragebogen zum allgemeinen Gesundheitszustand der Pferde ausfüllen. Danach beobachteten Lesimple und ihre Kolleginnen jedes Pferd 18 Stunden lang (sechs Stunden, drei aufeinanderfolgende Tage), um eventuelle Anzeichen für gesundheitliche Probleme feststellen zu können. Sie achteten dabei vor allem auf stereotypes oder abnormales, wiederkehrendes Verhalten (z. B. Koppen und Weben). 

Die Ergebnisse der Studie

Mehr als ein Drittel der Pferde (37 %) zeigte mindestens eine stereotype Verhaltensweise und manche der Pferde sogar bis zu sieben verschiedene Verhaltensstörungen.  

Die Hauptbezugspersonen schätzten jedoch, dass nur 5 % der Pferde Stereotypien aufwiesen und keines der Pferde mehr als eine zeigte. Die Hälfte der Personen nahm zudem an, dass keines der Pferde stereotypes oder abnormales Verhalten zeigte.  

Positiv war jedoch, dass in den Ställen, in den angenommen wurde, dass die Pferde ein sehr starkes stereotypes Verhalten zeigen, eigentlich die wenigsten Pferde ein solches Verhalten hatten.  

Lesimple begründete dies damit, dass in Ställen, in denen das Wohlergehen der Pferde zentral steht, der Zustand der Pferde einfach auch besser eingeschätzt wurde. In diesen Anlagen waren die Pferde viel auf der Weide, hatten ausreichend Heu zur Verfügung, erhielten weniger Kraftfutter usw. Hier wurden dann auch Probleme schneller und genauer erkannt. 

Zu den Bezugspersonen, die keine Anzeichen sahen, meinte Lesimple, dass sie vielleicht einfach nicht sehen (oder sehen möchten) was sich vor ihren Augen abspielt.  

Was können wir Pferdebesitzer von dieser Studie lernen?

Viele Menschen nehmen sich einfach nicht die Zeit, ihre Pferde zu beobachten. Geht es dir auch oft so, dass du nach einem langen Arbeitstag einfach schnell zum Pferd fährst und wenig Zeit hast, es genau zu beobachten? Dann können wir nicht sehen, wie es dem Pferd wirklich geht. Zudem stellen einige Pferde ihr stereotypes Verhalten ein, sobald sich jemand nähert, da dies eine Ablenkung ist. So kann die Person die Verhaltensstörungen auch nicht sehen. 

Wenn es in deinem Stall mehrere Pferde mit Verhaltensauffälligkeiten gibt, wirst du automatisch auch weniger sensibel gegenüber den Anzeichen – das Abnormale wird normalDieses Phänomen ist auch bei humanmedizinischem Personal feststellbar, man stumpft einfach ab.   

Was kann man jetzt aber machen? Nimm dir Zeit – verbringe Zeit mit deinem Pferd und beobachte es einfach. Wie du vielleicht in anderen unserer Blogartikel gelesen hast, zeigen die Pferde uns, wenn es ihnen nicht gut geht.  

Mit der Auswahl deines Stalls kannst du auch schon viele spätere Probleme vermeiden. Sind die Stallbesitzer leidenschaftlich bei der Sache und kümmern sie sich um dein Pferd, als wäre es ihr eigenes? Wie werden die Pferde gehalten und gefüttert?  

Zuletzt wären da noch Weiterbildungsmöglichkeiten – mit Sicherheit gibt es auch in deiner Region Tierärzte, die Vorträge halten oder Kurse zum Thema Pferdegesundheit anbieten. Auch unser Pferdegewieher-Club bietet hier eine tolle Lösung, wenn es in deiner Region keine Angebote gibt. 

Die Studie How accurate are we at assessing others' well-being? The example of welfare assessment in horses," wurde in Frontiers in Psycology veröffentlicht . 

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Toller Artikel - Bitte haltet mich über weitere Beiträge am Laufenden!

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