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Ist der regelmäßige Schmiedbesuch eigentlich wirklich notwendig? 

Ja, und zwar alle vier bis sechs Wochen. Zu diesem Schluss kommt eine englische Studie aus dem Jahr 2017. Hört man sich in Ställen nach der Häufigkeit der Schmiedbesuche um, bekommt man meist Intervalle von irgendwo zwischen sechs und acht Wochen zu hören. Vier Wochen scheinen ein eher seltenes Intervall bei gesunden Pferden zu sein.

Natürlich hängt vieles auch vom individuellen Pferd ab, aber ein regelmäßiges Beschlagen bzw. Ausschneiden der Hufe ist notwendig, um Überbelastungen der Gelenke, Sehnen und Bänder zu verhindern, so die Studie.

Warum sollten die Hufe so häufig bearbeitet werden?

Die Wissenschaftler verglichen die Länge und die Winkel von 26 Reitpferden unterschiedlicher Rassen, Altersgruppen und Größen. Dazu wurden die Hufe vor und nach der Bearbeitung durch einen Hufschmied vermessen. Die letzte Bearbeitung lag dabei zwischen vier und sechs Wochen zurück. In diesem Zeitraum wuchsen die Hufe so, dass die Winkel sich veränderten, was teilweise dazu führte, dass zu viel Gewicht auf die Ballen und den hinteren Teil des Hufes gebracht wurde. Dies kann zu Lahmheiten führen, wenn der Huf nicht rechtzeitig und korrekt bearbeitet wird. Daher ist ein Schmiedbesuch alle vier bis sechs Wochen nach Ansicht der Wissenschaftler empfehlenswert. 

Während der Studie wurde festgestellt, dass die Länge der Zehe im Verhältnis zum Ballen mit der Länge des Intervalls zwischen den Hufbearbeitungen zunahm. Das ist für die meisten Pferdebesitzer kein Geheimnis. Vielleicht neu sind die Konsequenzen dieser Verschiebung. Denn die Achse zwischen dem Huf und der Fessel verschiebt sich und der hintere Teil des Hufes muss dadurch mehr Gewicht tragen. Dieses Gewicht kann sogar bis in den nicht unterstützten Bereich hinter den Ballen verlagert werden.  

Und damit nicht genug. Die Wissenschaftler stellten fest, dass der Huf und die Position des Beins sich veränderten. Durch die erhöhte Belastung des hinteren Teils des Hufes wurde die tiefe Beugesehne stärker belastet

Besteht wirklich eine Gefahr der Überlastung?

Auch wenn diese Studie die Risiken einer mangelnden Bearbeitung der Hufe aufgezeigt hat, werden Pferdehufe traditionell regelmäßig bearbeitet, egal ob sie beschlagen oder nur ausgeschnitten werden. Diese Studie bestätigt nur das, was Pferdebesitzer schon seit Jahrhunderten wussten. Denn schon früher waren gesunde Hufe und belastbare Pferdebeine für den Transport, das Militär und die Landwirtschaft unabkömmlich und ein präventives Bearbeiten der Hufe konnte im Ernstfall Leben retten – die von Pferden und die von Menschen.  

Die Studie Does a 4–6 Week Shoeing Interval Promote Optimal Foot Balance in the Working Equine?” wurde im Fachjournal „Animals” veröffentlicht.

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Toller Artikel - Bitte haltet mich über weitere Beiträge am Laufenden!

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