Wissenschaftler haben festgestellt, dass Pferde mit Koliken, die durch Blutwürmer verursacht wurde, keine schweren Anzeichen einer Kolik zeigten. Daher kann diese eventuell tödliche Erkrankung nur schwer zu diagnostizieren sein.
Was sind eigentlich Blutwürmer?
Blutwürmer ist ein eher veralteter und recht ungenauer Ausdruck für Kleine Strongyliden und Große Strongyliden. Diese werden wiederum auch Palisadenwürmer genannt.
Der Name Blutwurm rührt daher, dass die Larven der Großen Strongyliden (Strongylus vulgaris) u. a. im Blut leben, während die Larven der Kleinen Strongylinden blutig aussehen, wenn sie vom Pferd ausgeschieden werden.
In diesem Artikel sprechen wir von den Großen Strongyliden, wir nennen sie mal vereinfacht „Blutwürmer“.
Wie es zu Koliken durch Blutwürmer kommt
Die Blutwürmer sind klein genug, um in die Arterien von Pferden zu passen, sie können für das Pferd jedoch zu großen, sogar lebensbedrohlichen Problemen führen.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Überlebenschance von Pferden mit nicht abschnürenden intestinalen Infarkten (NSII), die mit Blutwürmern in Verbindung gebracht werden können, schlecht ist. Dabei ist es egal, ob das Pferd konservativ oder operativ behandelt wird.
Wenn Blutwürmer durch die intestinalen Arterien von Pferden wandern, verursachen sie Schäden, die zu Blutgerinseln führen. Wenn sich die Gerinsel lösen oder sich eine große Menge an Larven bildet, können Verstopfungen auftreten.
Das Ergebnis ist ein Infarkt oder eine Entzündung der intestinalen Wand. Dieser Zustand wird als NSII oder thromboembolische Kolik bezeichnet.
„Wenn diese Kolik nicht behandelt wird, reißt der Darm und das Pferd stirbt durch den Schock.“, sagt Tina Holberg Pihl, außerordentliche Professorin an der Universität Kopenhagen, Dänemark.
Bei dieser Studie wurden die Behandlungen sowie deren Resultate von 30 Pferden, die durch Blutwürmer verursachtem NSII litten wurden analysiert.
Die Ergebnisse der Studie
Die meisten der 30 Pferde zeigten keine starken Anzeichen einer Kolik. Daher war eine Diagnose sehr schwer, da es den Pferden sichtlich nicht schlecht ging.
Holberg Pihl rät dazu, auf Pferde mit kleinen Kolikanzeichen und Fieber zu achten. Bei den Pferden wird nämlich oft eine Infektion der Atemwege diagnostiziert und eine solche mehrere Tage lang behandelt.
Es wurde zudem festgestellt, dass 70 % der Pferde zur Behandlung von NSII im Winter in die Klinik eingeliefert wurden.
Keines der neun Pferde, die konservativ behandelt wurden, überlebte. Bei 21 Pferden wurde eine exploratorische Laparotomie (Bauchchirurgie) durchgeführt. 11 dieser Pferde wurden aufgrund der schlechten Überlebenschancen eingeschläfert. Von den neun Pferden, bei denen eine Darmsresektion durchgeführt wurde, überlebten nur drei bis zur Entlassung aus der Klinik. Die gute Nachricht hier ist, dass alle drei Pferde nach der Entlassung wieder voll leistungsfähig wurden.
Was bedeutet dies für uns Pferdebesitzer
Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Überlebenschance wesentlich erhöht werden kann, wenn Pferde schneller operiert werden. Daher ist es besser, den Tierarzt bei Anzeichen einer von Blutwürmern verursachten Kolik sofort zu verständigen.
Früher wurde angenommen, dass das Risiko dieser Erkrankung bei jungen Pferden höher ist. Diese Studie widerlegt jedoch diese Ansicht. Aufgrund der Tatsache, dass Pferde bis zu 4 Jahren mehr Eier ausscheiden und diese meistens mit Entwurmungsmitteln behandelt werden, ist das Risiko bei jüngeren Tieren geringer.
Eine zeitnahe Diagnose ist der Schlüssel zur Erhöhung der Überlebenschance. In einem neuen Forschungsprojekt arbeiten die Universitäten von Kopenhagen, Oslo, Kentucky und die schwedische Landwirtschaftsuniversität zusammen, um bessere Hilfen zur Diagnose zu finden.
Die Studie „Nonstrangulating intestinal infarctions associated with Strongylus vulgaris: Clinical presentation and treatment outcomes of 30 horses (2008-2016)" wurde in Frontiers in Psycology veröffentlicht .